Guild Wars 3: Endlich wurde ein neues MMORPG angekündigt, aber die Ankündigung war schlimm (2024)

Publisher NCSoft hat angekündigt, dass ArenaNet am MMORPG Guild Wars 3 arbeitet. Aber die Ankündigung war furchtbar, sagt MeinMMO-Autor Schuhmann. Dagegen war sogar die Ankündigung von Diablo Immortal auf der legendär furchtbaren BlizzCon 2018 noch ein Geniestreich.

Das ist die Situation: Guild Wars 1 gilt als eines der besten und beliebtesten MMORPGs überhaupt. Es war ein eigenständiges Spiel, kein WoW-Klon und viele haben das Game bis heute in bester Erinnerung.

Auch Guild Wars 2 gilt als gutes MMORPG, wobei nicht alle Fans des ersten Teils damit warm wurden. Aber es hat eine gute Laufbahn hinter sich, wurde mit Liebe weiterentwickelt und hat sich einen schönen Platz bei den besten MMORPGs verdient.

Weil Guild Wars 2 aber nicht Teil 1 ansprach und jetzt auch schon zehn Jahre alt ist, warteten viele darauf, dass ein Guild Wars 3 kommt. Und endlich wurde es angekündigt.

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Mutterfirma steckt in einer schweren Krise

Was war das Problem mit der Ankündigung? Die Ankündigung war alles andere als würdig. Normalerweise erwartet man bei der Ankündigung eines neuen MMORPGs eine Präsentation, schönes Concept-Artwork, eine Ansprache und einen Trailer.

Bei Guild Wars 3 gab es nichts davon. Denn die Ankündigung wirkte wie eine Panik-Reaktion.

Nicht ArenaNet, die Entwickler, kündigten Guild Wars 3 an, sondern die Mutterfirma, der koreanische Publisher NCSoft. Nach fetten Jahren mit Rekordeinnahmen durch Mobile-Spiele stehen die Zeichen bei NCSoft seit 2021 auf Krise.

Die letzten Mobile-Spiele liefen schlecht, waren als „zu gierig“ verschrien, die PC-Spiele wie AION, Blade & Soul, die Lineage-Titel oder eben Guild Wars 2 werden immer älter, das neue MMORPG Throne and Liberty läuft mäßig, ein Release im Westen dauert länger als geplant.

Der Aktienkurs geht seit Jahren nach unten, mittlerweile hat die Aktie von NCSoft im Vergleich zum Höchststand im Februar 2021 gut 80 Prozent des Kurswerts verloren.

Management gerät bei Konferenz unter heftigen Beschuss

So lief die Konferenz: Und genau jetzt, zum ungünstigsten Zeitpunkt, musste man sich erneut vor den Investoren verantworten: Der vierteljährliche Conference Call war Ende März fällig.

Der CEO kam gar nicht erst, um sich die Abreibung abzuholen, die Vertretung musste ran. Zum ersten Mal in vielen Jahren behielt man jetzt die Spielerzahlen für alle Spiele unter Verschluss. Kein gutes Zeichen.

Der Vertreter von NCSoft, Park Byeong-moo, holte sich zusammen mit dem Finanzchef eine Watsche nach der anderen ab. Die zum Teil wirklich brutale Zusammenfassung der „Frage und Antworte“-Runde des Conference Calls kann man bei inven) nachlesen. Es klingt fast so, als hätte man eine Content-Warnung davor setzen müssen, dass es richtig ruppig wird.

Der arme Mann wurde gefragt: Ob’s fair ist, dass die Manager sich hohe Boni auszahlen, wenn der Aktienkurs so im Keller sei.

Er wurde gefragt: Was man dagegen machen will, dass die Marke so viel Schaden genommen hat?

Eine unangenehme Frage nach der anderen wurde gestellt:

  • So viele Entwickler seien jetzt gegangen – Was mache man dann dagegen?
  • Und wie sähe es überhaupt mit Wachstumschancen aus?
  • Sogar die Wale würden Lineage mittlerweile verlassen. Gibt’s dazu einen Kommentar?
  • Es wurde sogar gefragt, ob der CEO für den Job tauge.

Schlag um Schlag prasselte auf NCSoft ein. Man gab ausweichende Antworten: Ja, einige würden sagen, NCSoft zahle den Managern zu viel Geld, aber wo Leistung sei, müsse es auch Belohnung geben. Man hätte ja schon Bezüge um 41 Prozent reduziert.

Und ja, das Image habe gelitten und man hatte Ärger mit wütenden Streamern, aber es sei auch schon Besserung auf dem Weg und die neuen Spiele würden dann andere Geschäftsmodelle verfolgen.

Alles nicht so befriedigend.

NCSoft West schreibt seit 8 Jahren rote Zahlen

Auf eine Frage konnte man aber antworten, was denn mit NCSoft West los ist, wollte man wissen, die würden seit acht Jahren nur Defizite machen.

Und hier, in dieser Situation kam dann die Ankündigung, unter viel Beschuss, dass ArenaNet ja an Guild Wars 3 arbeitet. Das hätte Chancen, am Markt zu bestehen.

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Entwicklern schien Ankündigung nicht recht zu sein

Wie ging das von da aus weiter? Man hat gemerkt, dass die Ankündigung von Guild Wars 3 offenbar nicht mit ArenaNet abgesprochen war.

Denn von denen hieß es in einem Statement etwas schmallippig (via mmorpg.com), man sei eine Gaming-Firma und arbeite daher natürlich auch an neuen Projekten. Zu einem Guild Wars 3 wolle man sich aber nicht äußern. Grade sei man dran, eine neue Erweiterung für Guild Wars 2 zu entwickeln, die man bald präsentieren werde.

Guild Wars 3: Endlich wurde ein neues MMORPG angekündigt, aber die Ankündigung war schlimm (4)

„Habt ihr Jungs keine Handys?“

Das steckt dahinter: Es wird gerne über die missratene Ankündigung von Diablo Immortal gelästert. Als auf der BlizzCon alle auf Diablo 4 warteten und es zum „Habt Ihr Jungs keine Smartphones?“-Moment kam.

Aber das war noch die hohe Schule im Vergleich zu Guild Wars 3 jetzt.

Die armen Entwickler von ArenaNet können nichts dafür, aber da haben sie ihnen in Südkorea ein schönes Ei ins Nest gelegt.

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